Doris Weinberger

 

Foto: Privat

Über Doris Weinberger: 

Doris Weinberger arbeitet als Künstlerin interdisziplinär und kollaborativ in unterschiedlichen Kontexten an Schnittstellen diverser Formate von Installation und Inszenierung, Environment und Performance. Schwerpunkte ihres Interesses sind Repräsentations- und Projektionsmechanismen in der Produktion von hegemonialen Bilderwelten und (sprachlichen) Strukturen sowie deren Legendenbildung. Doris Weinberger ist Gründungsmitglied der Künstlerkollektive mark, RAUMFINDER und ANTZ! Sie unterrichtet regelmäßig künstlerische Methoden und partizipative Strategien, hält Vorträge und berät Organisationen, wirkt in Ausstellungen und Projekten regional bis international.

Lesung aus: 
„Who is Henry“:

HENRY LAMPE- eine Publikation in 2 Bänden

In der Publikation HENRY LAMPE geht es um den Umgang mit hinterlassenen Dingen. Eine künstlerische Reflexion über die Tyrannei des Leblosen.

Isolde Loock erklärt die Wohnung ihres verstorbenen Freundes zum »objet trouvé«, alles bleibt im Originalzustand. Sie lädt sieben Künstler*innen ein, dort jeweils eine Zeitlang zu wohnen, um sich ein Bild von ihm zu machen, das Porträt eines Unbekannten.

In ihrem Porträt eines Freundes benutzt sie die Fotos und Schätzwerte eines vereidigten Versteigerers vom Inventar der Wohnung. Dieser merkantilen Sichtweise stellt sie jeweils persönliche Notizen und Tagebucheinträge des Verstorbenen als imaginiertes Selbstporträt gegenüber.

LAMPE ist ein imaginiertes Selbstporträt, anhand der Aufzeichnungen des Freundes. Der vertraute Blick auf den Verstorbenen: The True Story.

Sein eigener Blick auf sich und die Welt und gleichzeitig sein intimes Krebsjournal. „Die gesamte Vorstellung vom Ich gründet sich darauf, dass es auch morgen noch existieren wird“, schreibt er nach der zweiten Gehirnoperation.

Ausgangspunkt und Gerüst sind 72 nummerierte Fotografien eines staatlich vereidigten Versteigerers vom Inventar der Wohnung. Dazu die Liste mit dem jeweiligen Schätzwert der Gegenstände.

Aus diesen Originalfotos und dem Konvolut aus gefundenen Notizen und Briefen des Verstorbenen sowie fiktiven Tagebüchern entsteht eine schillernde Bild-Text-Montage, die Basis der Lesung sein wird.