Ursula Overhage

Foto: Privat

Über Ursula Overhage: 
Ursula Overhage wurde 1951 in Bergkamen/Westfalen geboren. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Leibniz Universität Hannover. Ihr Staatsexamen absolvierte sie mit einer Arbeit über Friedrich Schlegels „Lucinde“. Ihre  Lehrtätigkeiten führten sie neben Deutschland auch nach Griechenland und Ungarn. Die Promotion machte sie an der Universität Duisburg-Essen im Fachbereich Mediävistik. Ursula Overhage hat sowohl wissenschaftliche als auch literarische Veröffentlichungen und Biographien. Publikationen erschienen zuerst unter dem früheren Familiennamen El-Akramy.

Lesung aus: 
„Sie spielte wie im Rausch“, Biographie:

Rahel Blindermann, ein jüdisches Mädchen von der Schwarzmeerküste, macht sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf, um ihren großen Traum zu verwirklichen: Schauspielerin zu werden. Mit nur 16 Jahren wird sie in Sankt Petersburg vom Leiter der Schauspielschule des Wiener Burgtheaters entdeckt und in die Wiener Schauspielklasse aufgenommen. Mit Temperament, Witz, Phantasie und Unabhängigkeit begeistert sie bereits als junge Elevin Theaterintendanten und letztlich gelingt ihr – als Maria Orska – der Aufstieg zum Star am deutschsprachigen Theater.
Eine einzigartige Karriere beginnt, sie wird zum Publikumsmagneten in der Kulturszene der goldenen Zwanziger Jahre. Diese atemberaubend starke Künstlerin treibt mit Spielfreude und einer großen Begabung für expressionistische Dramatik in Hamburg, Wien und Berlin die Theatermoderne voran. Sie spielt wie „im Rausch“, die Besprechungen sind hymnisch. Als »Lulu« ist sie »Wedekinds schönstes Tier«, in Stücken von Strindberg, Ibsen, Wilde oder Schnitzler offenbart sie „ihre ganze Menschlichkeit“, im Stummfilm wirkt sie geheimnisvoll. Regisseure, Schriftsteller, Theaterkritiker und Publikum liegen ihr zu Füßen, Fritz Kortner und Alfred Kerr schwärmen von ihr.